Sonntag, 2. Dezember 2018

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"Wenn Deutschland so scheiße ist, warum sind Sie dann hier?": Ein Strafrichter urteilt


Eine höchst notwendige Sicht. Ein mutiger Richter.


Als Ende 2017 ein angeklagter libyscher Flüchtling vor dem Amtsgericht Zwickau über „Scheißdeutschland“ schimpft, scheint Strafrichter Stephan Zantke der Kragen zu platzen. Er fragt: „Wenn Deutschland so scheiße ist, warum sind Sie dann hier?“


Der Autor gibt sich überzeugt, „dass die Justiz die Mittel, die ihr zur Verfügung stehen, auch einsetzen muss“, weil sie sonst „zahnlos“ werde, wie er im Vorwort (S. 12) schreibt. Das ist ihm ein echtes Anliegen, dass er im Nachwort wiederholt. Nachdem er ein Beispiel bringt, schreibt er: „Die Inkonsequenz vieler Gerichte ist meines Erachtens falsch. Sie verhindert Gerechtigkeit. Was ist eine Strafe denn wert, wenn sie nicht zur Anwendung kommt, sondern immer nur angedroht wird?“


Zantke hält fest, dass ein anderer Richter einen Fall eben anders beurteilen könne, „aber wenn die Milde in den oberen Instanzen Methode hat und an vielen Gerichten bundesweit gehandhabt wird, dann kann man den Glauben an die Gerechtigkeit verlieren“.
Wer noch nicht den Glauben an die Gerechtigkeit vor Gericht verloren hat, der sollte dieses Buch von Stephan Zantke lesen.

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